Die Carotisverengung, auch Carotisstenose genannt, bezeichnet die Verengung der Halsschlagader (Carotis). Diese Arterie ist eine der Hauptblutgefäße, die das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut versorgen.
Die Behandlung der Carotisverengung hängt vom Ausmaß der Verengung und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Es gibt mehrere Ansätze:
Medikamentöse Therapie
Bei einer milden bis moderaten Verengung muss eine medikamentöse Behandlung in Erwägung gezogen werden. Blutverdünner die die Blutplättchenaktivität reduzieren, Cholesterinsenker (Statine) und Medikamente zur Blutdrucksenkung sind bei entsprechenden Risikofaktoren unbedingt einzunehmen, die Blutzuckereinstellung und Nikotinkarenz sind weitere wichtige Maßnahmen um das Fortschreiten der Verengung zu verlangsamen und das Schlaganfallrisiko zu reduzieren.
Invasive Eingriffe
Bei Einengungen größer 70% oder wenn Symptome auftreten, kann ein invasiver Eingriff notwendig sein.
Endarteriektomie
Dabei wird die Halsschlagader geöffnet und die Plaque-Ablagerungen werden entfernt. Dies ist ein bewährtes Verfahren zur Wiederherstellung des Blutflusses und hat sich in vielen Studien – insbesondere bei symptomatische Einengungen und bei asymptomatischen Einengungen bei PatientInnen über dem 72 Lebensjahr – der konservativen Therapie und der Stentlegung als überlegen weil weniger Schlaganfälle verursachend erwiesen.
Carotis-Stenting
Hierbei wird über einen dünner Draht ein Stent in die verengte Arterie eingebracht und entfaltet, um die Verengung zu erweitern und offen zu halten und das Embolierisiko zu verringern.
Eine Verengung entsteht meist durch die Ansammlung von Plaques, die eine Ergebnis der Atherosklerose sind. Diese Plaques können die Blutversorgung des Gehirns durch das Ablösen von Material erheblich beeinträchtigen. Es entsteht eine Minderversorgung des Gehirnareals in das das Material gespült wird, die Folgen sind entweder kurze Ausfälle (Transiente Ischämische Attacken – TIA) oder Schlaganfälle -Ausfälle die mehrere Stunden anhalten oder permanent sind.
Eine Carotisverengung verläuft oft lange Zeit unbemerkt, da sie in frühen Stadien keine Symptome verursacht. Zu den Warnzeichen, die auf eine symptomatische, embolisierende Verengung hinweisen können, gehören:
Plötzliche Sehstörungen
Vorübergehender Verlust des Sehvermögens auf einem Auge.
Sprachstörungen
Schwierigkeiten, Worte zu finden oder zu sprechen.
Schwäche oder Taubheit
Besonders auf einer Körperseite (Arm oder Bein).
Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen
Ein Gefühl der Benommenheit oder Unsicherheit.
Vorbeugung ist der Schlüssel, um das Risiko einer Carotisverengung und eines Schlaganfalls zu minimieren. Hier einige Maßnahmen, die helfen können:
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten, kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und die Blutgefäße gesund zu halten.
Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Herzgesundheit und hilft, Bluthochdruck und Übergewicht zu vermeiden, beides Risikofaktoren für die Carotisverengung.
Rauchen aufgeben
Rauchen ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Arteriosklerose, die zu einer Carotisverengung führt. Das Aufhören mit dem Rauchen ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung.
Blutdruck und Cholesterin kontrollieren
Regelmäßige Überwachung und gegebenenfalls Behandlung von Bluthochdruck und hohem Cholesterinwert tragen dazu bei, die Blutgefäße gesund zu erhalten.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Besonders bei Menschen mit erhöhtem Risiko, z. B. aufgrund von Alter, familiärer Vorbelastung oder bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sind regelmäßige Untersuchungen wichtig. Ein einfacher Ultraschall der Halsschlagader kann eine Carotisverengung frühzeitig erkennen.